Sibylle & Arno
Gott hören und sehen im Leben anderer Menschen
die Gott noch nicht kennen
es geht nicht darum Gott selber zu sehen, das ist unmöglich
Jeder Mensch kann
Situationen entdecken in denen Barmherzigkeit geschieht
Geduld die Nerven nicht überspannt
Hartnäckigkeit niemanden unter Druck setzt
Treue gelebt und nicht gefordert wird
Wahrheit sich in wohltuende Beziehungen verwandelt
wo Gnade sich selber verschenkt
In Arno erkenne ich den leidenden Christus
der vor Schmerzen weint
vor seiner Endlichkeit steht wie vor einem bodenlosen schwarzen Abgrund
Angst prägt seinen Gesichtsausdruck
die Einsamkeit bringt ihn an den Rand des Erträglichen
Sein Körper ist von der Krankheit gezeichnet
die Medikamente zehren ihn aus
ein erbärmliches Häuflein Zellen in dem die Seele Gottes ruft
nach einer wohltuenden Umarmung die sich im blossen Dasein erschöpft
nach Aussprechen der Angst weil seine Stimme versagt
Mein lieber Vater, du Gott aller Menschen, lass deine
Barmherzigkeit
Gnade
Geduld
Treue
Wahrheit
durch mich strömen
damit du durch mich die erreichst
die allein und verzweifelt sind
denen die Stimme das Wort verweigert
und die Tränen
als ihre Muttersprache ausgeben
Ich sehe in Sibylle Gott
der in einem von Medikamenten aufgedunsenen Körper
nach Liebe schreit
verzweifelt Rosen verschenkt
um in den Augen des Beschenkten
sich zu entdecken und
zu erkennen
dass sie angekommen ist
und sie stürzt in die gähnende Leere
Und all die andern Frauen und Männer
und jene die auf dem bekannten Boden
keinen Platz mehr für ihr Dasein finden
die in der Provokation ihres anders sein
Gehör und Ansehen finden – wollen
Jene, die wie ein Mückenschwarm
das tödliche Glühen umschwirren
in diesem Licht sich niemals selber sehen …
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Die Christen (und die Juden) haben als einzige Religion einen Gott der sich
als Vater anreden lässt.
Nicht nur das, es ist der einzige Gott der seine Liebe zu
seinen Geschöpfen mit den Menschen teilt.
Es ist der einzige Gott, der seine Liebe zu seinem Sohn bis zum Ende offenbart.
Denn Jesus Christus IST auferstanden!
Mensch! Wo bist du?
Hier bin ich, bereit zu tun was immer Du, Vater, mir sagst.
Mensch! Wo bist du?
Hier nimm mich, verwandle mich in das Gefäss Deines Willens.